Auf Einladung von Bundesrätin Simonetta Sommaruga sind am Samstag rund 160 Präsidentinnen von Gemeinden und Städten aus der ganzen Schweiz in Bern zusammengekommen. Das Treffen war eine Premiere.
«Sie alle sind Vorbilder für ganz viele Frauen. Diese Vorbildfunktion ist ein wichtiger Teil Ihres Amtes», sagte Bundesrätin Simonetta Sommaruga in ihrer Rede zu den Anwesenden im Berner Gymnasium Neufeld. Derzeit werden rund 16 Prozent der 2145 Schweizer Gemeinden und Städte von einer Frau geleitet, dies entspricht rund 340 Präsidentinnen. «Diese Zahl darf höher sein; ich wünschte mir mehr Gemeinde- und Stadtpräsidentinnen», sagte Sommaruga weiter.
Die Bundesrätin tauschte sich an einer Podiumsdiskussion mit vier Gemeindepräsidentinnen aus: Jolanda Brunner-Zwiebel aus Spiez (BE), Virginie Gaspoz aus Evolène (VS), Verena Hochstrasser aus Muzzano (TI) und Maria Pappa aus St. Gallen (SG). Sie diskutierten darüber, wie das Amt sie verändert habe und ob Frauen anders führten als Männer. «Führen heisst auch zuhören», sagte die St. Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa. Virginie Gaspoz fügte an: «Ich brauche manchmal länger, um Entscheidungen zu treffen, weil ich alle Meinungen anhören will. Das ist aber nicht unbedingt eine Schwäche, sondern eine Stärke.»
Zum Abschluss des Anlasses freute sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga über «die Kraft und den Elan», den sie gespürt habe. Die Gemeinde- und Stadtpräsidentinnen kamen zu einem Gruppenfoto zusammen, bevor es am Apéro ans Netzwerken ging.
Das Treffen hätte eigentlich bereits 2020 stattfinden sollen, als Simonetta Sommaruga Bundespräsidentin war. Wegen der Corona-Pandemie war es zweimal verschoben worden.
Bild: Uvek