Jährlich sind in der Schweiz mehr als 300‘000 Seniorinnen und Senioren von Gewalt betroffen. Nur selten holen sie sich Hilfe. Zu gross ist die Scham und die Angst vor den Konsequenzen. Eine nationale Sensibilisierungskampagne thematisiert nun das Tabuthema «Gewalt im Alter» und bietet Hilfe.
In der Schweiz sind jährlich mehr als 300’000 über 60-Jährige von Gewalt und Misshandlung betroffen. Es gibt verschiedene Formen von Gewalt: körperliche, aber auch psychische, sexuelle und finanzielle Gewalt. Auch Vernachlässigung ist eine Gewaltform. Viele Betroffene resignieren, schämen sich für ihre Situation und bitten nicht um Hilfe. Sie fürchten die Konsequenzen, z.B. in ein Altersheim übertreten zu müssen, oder eine Verschlechterung der Beziehung zu den Angehörigen, wie eine von der Schweizerischen Kriminalprävention in Auftrag gegebene Studie des Institut et Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO) zeigt.
Die Schweizerische Kriminalprävention, das Kompetenzzentrum Alter ohne Gewalt und die Opferhilfe Schweiz lancieren deshalb die Sensibilisierungskampagne «Gewalt im Alter», um die Betroffenen zu ermutigen, über das Thema zu sprechen und sich Hilfe zu holen. Die Kampagne ist Teil zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, zu der sich auch der Schweizerische Gemeindeverband verpflichtet hat. Sie richtet sich in erster Linie an Seniorinnen und Senioren, aber auch an deren Umfeld und an Gewalt ausübende Personen. Kleine Geschichten veranschaulichen verschiedene Formen der Misshandlung älterer Menschen.
Gemeinden, die die Faltprospekte «Gewalt im Alter» mit rückseitigem Faltposter (Format A2) kostenlos beziehen möchten, wenden sich an info@skppsc.ch. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter: https://www.skppsc.ch/de/themen/gewalt/alter oder unter https://alterohnegewalt.ch.