Von 2008 bis 2015 führte Olten den Mitwirkungsprozess „Chance Olten Ost“ durch. Die Bevölkerung der rechten Aareseite wünschte sich eine Aufwertung ihres Quartiers und der soziokulturellen Lebensqualität. Während einer Zukunftskonferenz kristallisierten sich die Anliegen seitens der Bevölkerung heraus, die dann durch unterschiedliche Arbeitsgruppen weiterentwickelt wurden. Eine dieser Projektgruppen elaborierte ein Konzept für ein Quartier- und Begegnungszentrum. Im Fokus standen dabei die Vernetzung unter der Bevölkerung und die Herstellung eines Informationsflusses zwischen dem Quartier, der Stadt und den QuartierbewohnerInnen über aktuelle Anlässe oder Projekte. Aus dieser Arbeitsgruppe entstand 2010 das Cultibo.
Ein Jahr später schliesst der Trägerverein Cultibo eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt ab und bezieht in einem ehemaligen Coiffeur-Salon Quartier. Ebenfalls 2011 erwirbt die Stadt Olten die Räumlichkeiten, die dann einige Jahre später einer Privatperson verkauft werden. Zusätzlich schafft der Trägervereinen einen Posten Betriebsleiter. Die verantwortliche Person soll zuständig für den reibungslosen Betrieb des Cultibo sein und sichert die Vernetzung ins Quartier und zur Stadt Olten.
In den folgenden Jahren entwickelte sich das Cultibo mehr und mehr zum Quartiertreffpunkt im Bifang. Dies verdankt es auch seiner bunten Palette an Angeboten: Während des Café International tauschen sich Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen aus und verbessern ihr Deutsch im Gespräch mit deutschsprachigen Personen. Am Cultibo-Zmittag treffen sich die QuartierbewohnnerInnen zum gemeinsamen Kochen und Essen Die Offenen Treffpunkte für Kinder, Eltern, MigrantInnen und SeniorInnen aus dem Quartier und der Stadt und stärken das Zusammenleben im Quartier und leisten einen Beitrag zum kulturellen Austausch in der Stadt Olten. Ausserdem finden regelmässig Diskussionsrunden zu aktuellen philosophischen und gesellschaftspolitischen Themen statt. Wichtig ist für die BetreiberInnen des Cultibos, dass sich alle bei ihnen wohlfühlen und die Menschen auch eigene Ideen einbringen können, die sie dann im Cultibo umsetzen können. Das Cultibo soll nicht nur von der Arbeit der Zentrumsleitung leben, sondern auch von der aktiven Teilnahme der lokalen Bevölkerung.
Neben den Begegnungen, die oft einen integrativen Charakter aufweisen, ist auch die Informationsvermittlung wichtig. So gehören seit einigen Jahren der wöchentliche Elterntreff oder der montagabends durchgeführte Anlass „Lesen-Verstehen-Informieren, eine Verständniswerkstatt für amtliche Briefe und Dokumente, zum festen Bestandteil des Programms.
Das Cultibo leistet Integrationsarbeit in Olten und vernetzt die Bevölkerung innerhalb des Bifang-Quartiers. Durch das vielfältige Angebot werden die Fäden zwischen verschiedenen AkteurInnen gesponnen. Es geniesst dabei die volle Unterstützung des Stadtrates.
Der gesellschaftliche Erfolg des Cultibos ist auch den vielen Freiwilligen zu verdanken – ohne sie würde ein Grossteil des Programms nicht stattfinden können.