Beim Gasverbrauch hat die Schweiz ihr freiwilliges Sparziel von 15 Prozent für die Zeitspanne zwischen Oktober 2022 und März 2023 übertroffen. Mehr Potenzial bleibt beim Stromsparen, wo 40 Prozent der angestrebten Einsparungen realisiert werden konnten. Dennoch ist die Schweiz dank der getroffenen Sparmassnahmen, der Vorsorgemassnahmen des Bundes und der milden Temperaturen glimpflich durch den Winter gekommen. Nun gilt es, das Augenmerk bereits auf den nächsten Winter zu richten.
Dies legten heute an einer Veranstaltung der «Winter-Energiespar-Initiative» die Bundesräte Albert Rösti und Guy Parmelin dar, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Energiebranche, sowie der Kantone, Städte und Gemeinden. Der Schweizerische Gemeindeverband (SGV) wurde durch seine stv. Direktorin Claudia Kratochvil-Hametner vertreten.
Auch wenn nicht alle freiwilligen Sparziele erreicht wurden, waren die breite Mobilisierung und Sensibilisierung für das Energiesparen wichtig und haben Resultate gezeitigt. So haben auch der SGV als Gründungsmitglied sowie zahlreiche Gemeinden als Mitglieder der «Energiespar-Alliance» ihre Verantwortung wahrgenommen und einen Beitrag zu den gemeinsamen Sparanstrengungen geleistet. Der SGV etwa mit einer Artikel-Serie in seinem Verbandsmagazin «Schweizer Gemeinde», sowie mit einer eigens eingerichteten Informationsplattform. Hier fanden Gemeinden Empfehlungen, wie und wo sie Energie sparen können, sowie Antworten auf typische Gemeindefragen. Zudem wurden u.a. konkrete Best-Practice-Beispiele verschiedener Gemeinden aufgeführt.
Im Rahmen der Veranstaltung verwiesen die Teilnehmenden aber auch auf die Unsicherheiten im Hinblick auf den kommenden Winter, in dem die Versorgungssicherheit absehbar ebenfalls unsicher sein wird. Dies aufgrund der Möglichkeit deutlich tieferer Temperaturen, der stockenden oder stillgelegten Produktion von Atomstrom in Frankreich und Deutschland, oder den bislang geringen Niederschlagsmengen, die die Füllung der Speicherseen erschweren.
Die Träger der Winter-Energiespar-Initiative rufen daher dazu auf, die Sparanstrengungen im Hinblick auf den kommenden Winter weiterzuführen. Die warme Jahreszeit sollte dazu genutzt werden, bereits vorhandene Konzepte zu optimieren und allenfalls weitere Massnahmen umzusetzen, damit eine Energiemangellage auch im Winter 2023/24 verhindert werden kann.