Carmen Kaufmann leitet das Team Kursadministration und Projekte in der Ausbildung des Aussendienstes bei Swiss Life Schweiz. Daneben ist die 28-Jährige seit fünf Jahren im Vorstand der örtlichen FDP und seit September 2016 Mitglied der Rechnungsprüfungskommission Buchrain. Im Interview berichtet sie über die Vereinbarkeit von Job und Amt und wie Swiss Life sie dabei unterstützt.
Interview: Barbara Störi, Mediensprecherin Swiss Life Schweiz, 2017
Frau Kaufmann, worin liegt für Sie der Anreiz, sich neben Ihrem Fulltime-Job auch noch politisch zu engagieren?
Ich packe gern an und will etwas bewegen. Zudem ist es mir wichtig, der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin, etwas zurückzugeben. Deshalb bin ich auch Mitglied im Turnverein und engagiere mich in einem Organisationskomitee für einen sportlichen Anlass in Buchrain («Schnellster Buerer»). Zudem interessieren mich die politischen Themen einfach. Ich finde es spannend, mit den Vorstandskollegen über aktuelle Abstimmungen zu debattieren und die strategische Ausrichtung von Buchrain mitdiskutieren zu können.
Wie unterstützt Sie Swiss Life dabei?
Swiss Life gibt mir die Möglichkeit, bis 20 Prozent der Arbeitszeit für mein Milizamt einzusetzen. Zudem profitieren wir von generell flexiblen Arbeitszeiten. Weil Swiss Life die Ausübung eines Milizamtes unterstützt und dies intern auch immer wieder kommuniziert, ist auch die Akzeptanz meines politischen Engagements gross. Meine Mitarbeitenden und meine Teamkollegen bewundern mein politisches Engagement und haben grossen Respekt davor. Auch mein Vorgesetzter fördert meine Arbeit in einem Milizamt; er ist selbst politisch aktiv im Dorf, in welchem er aufgewachsen ist.
Wie reagiert Ihr privates Umfeld auf Ihr politisches Amt?
Eigentlich genau gleich wie das berufliche Umfeld. Der Respekt und die Wertschätzung sind da. Früher waren noch viele Personen in meinem Freundeskreis in Vereinen tätig; dies nimmt jedoch immer mehr ab. Die meisten sind heute nicht mehr bereit, ihre Freizeit «fix» zu verplanen. Ich respektiere das und finde, dass jeder selbst entscheiden soll, wie er oder sie seine Freizeit gestalten möchte.
Erfahren Sie neben der Zeit, die Ihnen Swiss Life zur Verfügung stellt, noch weitere Unterstützung durch Ihre Arbeitgeberin?
Ja, es werden regelmässig Veranstaltungen zu politischen Themen organisiert, und einmal jährlich gibt es einen Anlass mit Milizpolitikerinnen und Milizpolitikern von anderen Versicherungen. Das ist spannend für das Netzwerk. Genauso wichtig sind aber die Unternehmenskultur und das Verständnis meiner Arbeitgeberin, die kein Problem damit hat, dass ich auch mal um 15 Uhr an eine Sitzung fahren muss. Ich schätze das Engagement von Swiss Life sehr und erachte es als nicht selbstverständlich, solch eine gute Unterstützung zu erhalten.
Wie läuft der Bewilligungsprozess ab?
Grundlage ist eine interne Weisung zu Nebenämtern. Darin wird erläutert, welche Milizämter von der Unterstützung profitieren. Swiss Life kennt eine sehr breite Definition, es gibt die sogenannten öffentlichen oder politischen Funktionen. Dazu gehören Mitglieder im Gemeinderat oder in Kommissionen, aber auch Mitglieder einer Schulpflege oder des Kirchenrats. Auch Militärfunktionen ab dem Leutnantsgrad oder vergleichbare Chargen bei Feuerwehr oder Zivilschutz werden berücksichtigt und profitieren von der gleichen Unterstützung. Wenn man ein Amt neu annimmt, wird Compliance informiert. Diese prüfen, ob allenfalls ein Interessenkonflikt vorliegt. Die Parteizugehörigkeit spielt keine Rolle.
Welchen Nutzen sehen Sie für Ihre Arbeitgeberin?
Für unsere Gesellschaft, aber auch für Swiss Life ist es wichtig, dass Politik und Wirtschaft sich verstehen und noch näher zusammenrücken. Wenn wir hier als Milizträger einen Beitrag leisten können, freut mich das. Zudem unterstützt Swiss Life es, wenn ihre Mitarbeitenden gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das Unternehmen kann sich dadurch lokal verankern und positionieren.
Bleibt Ihnen trotz der Doppelbelastung genügend Zeit für Ihr Privatleben?
Ja, das lässt sich gut vereinbaren. Ich bin eine aktive Person und habe es gerne, wenn etwas läuft. Ich plane mir Arbeit, Zeit mit Freunden und Familie sowie Zeit für mich ein und organisiere mich entsprechend.
Wieso braucht die Schweiz überhaupt ein Milizsystem?
Das Milizsystem hat sich im Laufe der Zeit als das für die Schweiz optimale System herausgeschält. Manchmal brauchen Entscheide etwas länger, dafür haben wir ein stabiles System. Dies ist gerade im heutigen Umfeld ein Vorteil gegenüber anderen Ländern. Ich bin froh und stolz, ein Teil dieses Systems sein zu dürfen.
Swiss Life ist seit über 160 Jahren die Nummer eins für umfassende Vorsorge- und Finanzlösungen in der Schweiz. Über 1,3 Millionen Privatkunden und über 40'000 Unternehmenskunden vertrauen auf uns und sorgen so selbstbestimmt für ein immer längeres Leben vor. In der Schweiz beschäftigt Swiss Life rund 2800 Mitarbeitende, davon 550 Swiss Life Vorsorgeberater und über 700 akkreditierte Broker und Partner.
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