Die zweite Ausgabe der Zeitschrift des Raiffeisen Forums Schauplatz 11 widmet sich dem Milizsystem in der Schweiz. «Milizpolitik – Politik der Nähe. Perspektiven nach dem Jahr der Milizarbeit 2019» ist ein Beitrag zur Verbreitung von Impulsen und Diskussionen rund um das Thema Milizarbeit. Die Artikel und Beiträge stammen von Autorinnen und Autoren aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Aus den verschiedensten Blickwinkeln und Facetten analysieren oder kommentieren sie die Milizarbeit. Wie ein roter Faden zieht sich durch alle Beiträge der offenkundige Wille der Autorinnen und Autoren, das Milizsystem in der Schweiz zu stärken.
Das vom Schweizerischen Gemeindeverband herausgegebene Büchlein «Meine Gemeinde, mein Zuhause» bringt Schülerinnen und Schülern die kommunalen Aufgaben und das Milizsystem näher. Es ist aber ebenso für ältere Leserinnen und Leser interessant. Denn vielen Erwachsenen ist nicht bewusst, dass die Städte und Gemeinden für praktisch alle wesentlichen Lebensbereiche Verantwortung tragen. Das Büchlein stärkt somit die Identifikation mit der Gemeinde als Lebens- beziehungsweise Schul- und Arbeitsort.
Nach dem Kinderbüchlein «Meine Gemeinde, mein Zuhause» stellt der Schweizerische Gemeindeverband im Rahmen des «Jahrs der Milizarbeit» den Gemeinden eine weitere Publikation zur Verfügung. «Ihre Gemeinde, Ihr Zuhause» richtet sich an Erwachsene und gibt in konzentrierter Form einen Überblick über die Leistungen von Gemeinden sowie die möglichen Formen eines Engagements auf kommunaler Ebene.
Das Buch «Milizarbeit in der Schweiz», das der SGV als Projektpartner begleitet hat, liefert wichtige Informationen
und Hintergründe zu den Rahmenbedingungen des Milizamts aus Sicht der Beteiligten in den lokalen Exekutiven, Legislativen und Kommissionen. Neben Analysen zu den Profilen Miliztätiger wurden im Buch, das unter der Leitung von Professor Markus Freitag, Direktor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern, verfasst worden ist, die Beweggründe und Überzeugungen der Miliztätigen erforscht. Zudem präsentiert die Studie Einsichten in die Wirkung von Professionalisierungsbemühungen der Milizarbeit und diskutiert das Milizamt der Zukunft.
Ein öffentliches Amt in der Gemeinde zu übernehmen, ist reizvoll und herausfordernd. Um den Einstieg zu erleichtern, hat das Zentrum für Verwaltungsmanagement der HTW Chur mit Unterstützung des Schweizerischen Gemeindeverbandes ein «Startpaket für Gemeindepolitiker/-innen» verfasst. Der Leitfaden gibt in konzentrierter Form die wichtigsten Hinweise für einen erfolgreichen Start. Das «Startpaket» entstand mit Unterstützung von Gemeindepolitikerinnen und -politikern aus verschiedenen Kantonen, wodurch auch der unterschiedlichen Terminologie Rechnung getragen wird. Der Leitfaden (ISBN 978-3-9524599-2-8, 2018, 24 Seiten, illustriert) kostet 25 Franken (inkl. Porto) und kann bei der HTW Chur per Mail bestellt werden.
Der Schweizerische Gemeindeverband ist Mitherausgeber des neuen Beobachter-Ratgebers «Aktiv werden in der Politik». Der Ratgeber zeigt, wie attraktiv das Schweizer Milizsystem ist, und motiviert, das lokale Geschehen mitzubestimmen – in Gemeinderäten und -parlamenten, Schulpflegen, Sozialbehörden etc.
Im Auftrag des Departements Volkswirtschaft und Inneres des Kantons Aargau sowie der Gemeindeammännervereinigung des Kantons Aargau führte das Schweizerische Institut für öffentliches Management unter der Leitung von Prof. Dr. Reto Steiner im Sommer 2016 eine Befragung der Aargauer Unternehmen zum Milizsystem durch. 565 Unternehmen beteiligten sich daran. Sie messen dem Milizsystem eine sehr hohe Bedeutung bei. Die überwiegende Mehrheit unterstützt die Ausübung eines Milizamts durch die Mitarbeitenden mit konkreten Massnahmen. Dazu gehören flexible Arbeitszeitregelungen, Möglichkeiten zu Teilzeitarbeit oder sogar die Ermutigung zu einer Kandidatur für ein öffentliches Amt.
Das Schweizer Milizsystem ist einzigartig. In keinem anderen Land sind in so umfassender Weise «normale» Bürger als Politiker im Nebenamt für die Geschicke des Landes verantwortlich. Das Milizsystem schafft Nähe zur Bevölkerung und hält das Wachstum des Staates im Zaum. Ob das Milizsystem als wesentlicher Pfeiler des Staatsaufbaus den hohen Erwartungen noch gerecht wird und welche Reformen es für ein erfolgreiches Weiterbestehen benötigt, zeigen die Autoren anhand empirischer und essayistischer Beiträge. Sie kommen unter anderem zum Schluss, dass die Schweiz die Einführung eines allgemeinen Bürgerdienstes für Männer, Frauen und niedergelassene Ausländer erwägen sollte.
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